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Kirche aller Nationen

Abbildung: Jerusalem - Kirche aller Nationen - Fassade an der Road Derekh Yerikho - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)




Überblick



Vom Stephanstor führt eine Straße direkt ins Kidrontal und zu den letzten Stätten, die Jesus kurz vor seinem Tod aufgesucht hat. Zu diesen Stätten gehört u.a. auch der Garten Gethsemane und die sogenannte Kirche aller Nationen (lat.: Basilica Agoniae Domini) - ein römisch-katholischer Sakralbau - auch bekannt unter dem Namen Todesangstbasilika. Die Kirche aller Nationen, offiziell Basilika der Agonie genannt, befindet sich am Fuße des Ölbergs in Jerusalem neben dem Garten von Gethsemane. Die katholische Kirche bewahrt einen Steinabschnitt im Garten von Gethsemane auf, von dem man annimmt, dass Jesus in der Nacht seiner Festnahme hier gebetet hat (Matthäus 26,36).


Abbildung: Jerusalem - Kirche aller Nationen - Todesangstfelsen




Kirche aller Nationen


Am Fuße des Ölbergs und inmitten des Garten Gethsemane steht die zwischen 1919 bis 1924 mit den Spenden aus zahlreichen Ländern erbaute Gethsemane-Kirche - auch oder besser bekannt als Kirche aller Nationen. Dieser Name leitet sich von den vielen Nationen ab, die durch ihre großzügigen Spenden den Bau dieser Kirche ermöglichten. Der Altar im Inneren der Kirche steht direkt auf dem sogenannten „Todesangstfelsen“, einem Stein oder Felsblock, auf dem Jesus vor seiner Verhaftung gebetet haben soll. Der Name Gethsemane kommt aus der aramäischen Sprache „gat semen“ für Ölpresse. Das aramäische ist die Sprache Jesu Christi gewesen und wird noch heute in einem Teil von Syrien, an der Grenze zum Libanon, gesprochen.


Abbildung: Jerusalem - Kirche aller Nationen - Todesangstbasilika - Seitenaufnahme der Fassade


Für Jesus und seine Jünger war dieses Grundstück ein Ort, an dem man sich zurückziehen konnte. Am Abend des Verrats und der Verhaftung durch den Hohen Rat weinte hier Jesus und hatte Todesangst. Die heutige Kirche steht auf den Fundamenten einer byzantinischen Basilika aus dem 4. Jahrhundert, die im Jahre 746 bei einem Erdbeben zerstört wurde, und einer Kreuzfahrerkirche aus dem 12. Jahrhundert, die 1345 zerstört wurde. Teile des ursprünglichen Fußbodens sind noch heute in der Kirche sichtbar. Es handelt sich um einen Mosaikfußboden, der unter Glas geschützt ist. Die Fenster der Kirche lassen nur wenig Licht ins Innere und so liegt der Raum weitgehend im Dunkeln.


Abbildung: Jerusalem - Kirche aller Nationen - Todesangstbasilika im Kidrontal - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)

Todesangst


Das besondere in der Anlage am Hang des Ölbergs ist die Grotte, in der Jesus sich zurückgezogen haben soll um zu beten. Hier wurde bei Ausgrabungen der Franziskaner 1956 eine antike Olivenpresse gefunden, die aus der Zeit Jesu stammt. Nach Matthäus 26,36–46 EU und Markus 14,25–42 EU hat Jesus von Nazareth an dieser Stelle im Bewusstsein des Bevorstehenden gebetet, bevor er von Judas Iskariot verraten wurde. Besonders bezieht sich die Kirche auf die nur bei dem Evangelisten Lukas 22,44 EU überlieferte Stelle: „Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte.“ Dieses Blutschwitzen wird als Hinweis auf die Todesangst Jesu und sein auch menschliches Wesen angesehen.


Abbildung: Jerusalem - Kirche aller Nationen - Todesangstbasilika im Kidrontal, Interior - Foto: Wikipedia - Autor: Tango7174 - Lizenz: s.u.


Wie zuvor bereits erwähnt, wurde die Kirche aller Nationen zwischen 1919 und 1924 mit Geldern aus zwölf Ländern erbaut. Daher rührt auch der Name Kirche aller Nationen. Das Wappen jedes der beteiligten Länder ist in einer eigenen Sektion an der Decke der Kirche zu finden. Die dreischiffige Kirche hat die klassische Basilika-Form ohne Turm, aber zwölf Kuppeln, die für die zwölf Apostel stehen, die von sechs rotbraunen Säulen als Symbol für die Ölbäume getragen werden. Der Innenraum ist passend zum Thema Todesangst verhältnismäßig düster. Der Altar steht vor dem Felsen, auf dem Jesus gebetet haben soll, und ist mit einem Gitter umgeben, das an die Dornenkrone erinnert. Die heutige Kirche wurde auf den Fundamenten einer byzantinischen Basilika aus dem 4. Jahrhundert durch Kaiser Theodosius I. errichtet. Im 8. Jahrhundert wurde sie bei einem Erdbeben zerstört.


Abbildung: Jerusalem - Kirche aller Nationen - Gesamtansicht der Todesangstbasilika - Foto: Wikipedia - Autor: Ana Paula Hirama - Lizenz: s.u.


Im 12. Jahrhundert errichteten die Kreuzfahrer hier auf den Ruinen der byzantinischen Kirche einen Neubau, der im 14. Jahrhundert zerstört wurde. Zwei Arten von Stein wurden beim Bau der Kirche verwendet: Im Kircheninneren verwendete man einen Stein aus den Steinbrüchen in Lifta, nordwestlich von Jerusalem; für die Außenmauern der Kirche wurde ein rosafarbiger Stein aus Bethlehem verwandt. Das Gebäude ist durch jeweils sechs Säulen in drei Schiffe unterteilt, aber mit einer geraden Decke ohne Obergaden. Diese Gestaltung vermittelt den Eindruck einer großen offenen Halle. Alabasterpaneele, die violett gefärbt waren, wurden für die Fenster verwendet, um eine Depressionsstimmung analog zu Christi Agonie zu erzeugen, und die Decke ist tiefblau gestrichen, um einen Nachthimmel zu simulieren.


Abbildung: Jerusalem - Kirche aller Nationen - Altar in der Kirche aller Nationen - Foto: Wikipedia - Autor: adriatikus - Lizenz: s.u.


Die Fassade der Kirche wird von einer Reihe korinthischer Säulen getragen. Über jeder Säule stehen Statuen der vier Evangelisten. Die erste Figur ist der Evangelist Markus, die zweite der Evangelist Lukas mit einem Zitat aus Lukas 22, 43-44. Weiterhin Matthäus mit einem Zitat aus Matthäus 26: 42b - „Pater mi, si non potest hic calix transire nisi bibam illum, fiat voluntas tua“ übersetzt: „Mein Vater, ist's nicht möglich, dass dieser Kelch vorübergehe, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!" Die letzte Statue ist vom Evangelisten Johannes. Die Säulen und Statuen stehen unter einem modernen Mosaik, das Jesus Christus als Mittler zwischen Gott und Mensch darstellt. Der Designer des Fassadenmosaiks war Professor Giulio Bargellini.

Das bombierte Kuppeldach, die dicken Säulen und das Fassadenmosaik verleihen der Kirche ein neoklassizistisches Aussehen. Die Kirche wurde vom italienischen Architekten Antonio Barluzzi entworfen und wird derzeit von der Franziskanischen Kustodie des Heiligen Landes betreut.


Abbildung: Jerusalem - Kirche aller Nationen - Fassade der Kirche aller Nationen - Foto: Wikipedia - Autor: Deror Avi - Lizenz: s.u.

Garten Gethsemane


Für jeden Besucher ist dies der Moment, sich auf die letzten Stunden Jesu in Freiheit zu besinnen. Hier im Garten Gethsemane wurde er verraten und anschließend verhaftet. Eigentlich war dies früher ein einsamer Ort, hier standen Olivenbäume und hier wurde das Öl der Früchte des Baumes in einer Grotte gepreßt. Der Garten liegt an dem Weg nach Jericho. Gethsemane ist ein Ort, in dem nach dem Matthäus-, Markus- und dem Lukasevangelium Jesus Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, ehe er von seinem Jünger Judas Ischariot verraten....

Weitere Informationen zum Garten Gethsemane im Kidrontal in Jerusalem finden Sie hier....!


Abbildung: Jerusalem - Garten Gethsemane - Garten Gethsemane

Mariengrab


Die Kirche des Mariengrabes liegt unterhalb des heutigen Straßenniveaus. Vom Eingangsportikus führt eine breite Treppe in die Krypta des Mariengrabes. Im 4. Jahrhundert wurde die erste Kirche an dieser Stelle eingerichtet, in dem der Fels, der das Grab umgab, abgetragen wurde. Die Kreuzfahrer restaurierten und erweiterten sie im 12. Jahrhundert und bauten sie zu einer Klosterfestung aus. Diese wurde von Sultan Saladin nach der Eroberung Jerusalems zerstört....

Weitere Informationen zum Grab der Maria im Kidrontal in Jerusalem finden Sie hier....!


Abbildung: Jerusalem - Mariengrab - Bildquelle: Wikipedia - Autor: Deror Avi - Lizenz s.u.

Kidrontal


Das Kidrontal liegt zwischen dem Berg Ophel und dem Ölberg unterhalb der Südmauern der Altstadt von Jerusalem. Nach jüdischer und moslemischer Überlieferung wird am Tag des Jüngsten Gerichts die Trennungslinie zwischen Gut und Böse durch dieses Tal gehen. Hier befinden sich u.a. auch die Gräber von Absalom, Zacharias und der Familie Hesir. Zuerst erreicht man auf der linken Seite der Straße das Grab der Jungfrau Maria....

Weitere Informationen zum Kidrontal in Jerusalem finden Sie hier....!


Abbildung: Jerusalem - Kidrontal - Foto: Wikipedia (Public domain)

Hakeldama


Die Geschichte des Ortes Hakeldama (hebräisch: Akeldamach, Hakeldama; auch Töpfersacker) beginnt mit dem Judaskuss: „Den ich küssen werde, der ist es; den ergreift!“ (Matthäus 26,48) Dies passierte im Garten Gethsemane in Jerusalem am Ölberg. Judas Ischariot verrät hier Jesus und erhält zum Lohn 30 Silberlinge. Als er hört, dass Jesus zum Tode verurteilt wird, bereut er seinen Verrat und wirft das Geld in den Tempel. Die Hohenpriester wollen das Geld nicht zurücknehmen aber auch nicht dem Tempelschatz zuführen....

Weitere Informationen zum Ort Hakeldama im Hinnomtal in Jerusalem finden Sie hier....!


Abbildung: Jerusalem - Hinnomtal - Hakeldama - Blutacker - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)

Quellenangabe:


1.: Die Informationen zur Geschichte der Kirche aller Nationen basieren auf dem Artikel Kirche aller Nationen (Stand vom 05.11.2016) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Fotos "Teaserfoto: Church of All Nations - Autor: Konrad Summers (2 Fotos)" - "Church of All Nations; Jerusalem - Mariengrab; (2 Fotos) - Autor: Deror Avi" - "Gesamtansicht der Todesangstbasilika - Autor: Ana Paula Hirama" - "Todesangstbasilika im Kidrontal, Interior - Autor: Tango7174" - "Altar in der Kirche aller Nationen - Autor: adriatikus" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung 3.0 Unported" Lizenz.


Fotos der Kirche aller Nationen