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Kreuzfahrerstaaten

Abbildung: Qala'at Nimrud - Kreuzfahrerfestung Nimrod auf den Golanhöhen - Foto: Kyle Taylor from London - Lizenz: s.u.




Überblick



Auf dem Gebiet des heutigen Israel und auch in den palästinensischen Autonomiegebieten und den Ländern der Levante befinden sich eine große Anzahl von Burgen und Festungen, die in der Zeit der Kreuzzüge dort entstanden sind. Sie dienten größtenteils zur Verteidigung und Überwachung der eroberten Gebiete und zur Sicherung der Pilgerwege von der Küste Palästinas bis nach Jerusalem. Die in Israel und in den palästinensischen Autonomiegebieten noch vorhandenen Burgen und Festungen, bzw. deren Überreste gehörten allesamt zum Königreich Jerusalem, das im Jahr 1099 gegründet wurde und dessen erster König Balduin I. war. Das Königreich Jerusalem war einer von insgesamt vier Kreuzfahrerstaaten.


Abbildung: Safed - Ruinen der Kreuzfahrerfestung in Safed - Bildquelle: Wikipedia -Autor: Bukvoed - Lizenz s.u.



Kreuzfahrerstaaten


Die Kreuzfahrerstaaten im engeren Sinne sind die als Ergebnis des Ersten Kreuzzugs in Palästina und Syrien errichteten vier Staaten: das Königreich Jerusalem mit seinen Vasallen, das Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Edessa und die Grafschaft Tripolis. Die Grafschaft Edessa wurde 1098 als erster Kreuzfahrerstaat gegründet. Unter Joscelin II. († 1159) fiel sie schon 1144 an den islamischen Herrn von Mossul und Aleppo. Das ebenfalls 1098 errichtete Fürstentum Antiochia wurde unter seinen ersten normannischen Herrschern Bohemund von Tarent († 1111) und dessen Neffen Tankred von Tiberias († 1112) durch Eroberungen gegen die Muslime und Byzanz erweitert. Sie hinterließen einen gefestigten Staat, für den aber Raimund von Poitiers 1137 dem byzantinischen Kaiser huldigen musste.


Abbildung: Kreuzfahrerstaaten - Fürstentum Antiochia und die anderen Kreuzfahrerstaaten, 1135 - Foto: Wikipedia - Autor: MapMaster - Lizenz: s.u


1268 erlag Antiochia, inzwischen wirtschaftlich verarmt, einem Mamlukenheer des Sultans Baibars von Ägypten. Nicht viel später (1289) fiel Tripolis, seit Bohemund IV. von den Fürsten Antiochias mitregiert; es war 1109 als letzter der Kreuzfahrerstaaten errichtet und Bertrand von St. Gilles als vasallitische Grafschaft des Königreiches Jerusalem verliehen worden. Unter Balduin I., dem ersten König von Jerusalem (1100), und seinen nächsten Nachfolgern Balduin II. (1118 – 1131), Fulko von Anjou (1131 – 1143) und Balduin III. (1143 – 1162) konnte das Gebiet erweitert und gegen die Sarazenen behauptet werden. 1187 besiegte Sultan Saladin die Kreuzfahrer vernichtend bei Hattin und eroberte anschließend Jerusalem und den Großteil des Königreiches. [1]


Abbildung: Burg Belvoir - Nordisrael - Ansicht der Gesamtanlage - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


PikiWiki Israel 77456 nimrod fortress of the golan heights

Burg Nimrod am Rand der Golanhöhen, Wasserzisternen - eingebunden über Wikimedia Commons


Richard Löwenherz


Die Christen gewannen 1191 Akkon unter Führung von Richard Löwenherz zurück, der 1192 mit Saladin vertraglich die christliche Herrschaft im Küstenstrich von Tyrus bis Jaffa vereinbarte. Richard Löwenherz (* 8. September 1157 in Oxford; † 6. April 1199 in Châlus) war von 1189 bis zu seinem Tod als Richard I. König von England. Auf einem gemeinsam mit dem französischen König Philipp II. unternommenen Kreuzzug, der heute als Dritter Kreuzzug gezählt wird, eroberte Richard 1191 Zypern. Dann setzte er ins Heilige Land über, wo er erfolgreich die bereits zwei Jahre andauernde Belagerung Akkons beendete.


Das eigentliche Ziel des Unternehmens, die Rückeroberung Jerusalems, konnte jedoch nicht erreicht werden. Noch auf dem Kreuzzug kam es zwischen Richard und dem französischen König Philipp II. zum Zerwürfnis.


Abbildung: Richard Löwenherz (1157 - 1199) - Richard Löwenherz auf seinem Thron, in den Händen ein Schwert und einen Schild mit seinem persönlichen Löwenwappen haltend - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)


Während seiner Rückkehr auf dem Landweg wurde Richard 1192 vom österreichischen Herzog Leopold V., mit dem er sich gleichfalls überworfen hatte, festgesetzt und Kaiser Heinrich VI. übergeben. Der Deutsche Kreuzzug unter Heinrich VI. (1165 - 1197 - Heinrich VI. starb noch während der Vorbereitungen) eroberte 1197 den Küstenstreifen von Tyrus bis Tripolis zurück. Der Kreuzzug Friedrichs II., der sich 1229 zum König von Jerusalem krönte, brachte auf diplomatischem Wege Jerusalem und weitere Gebiete wieder an die Kreuzfahrer. Theobald von Champagne und Richard von Cornwall konnten im sogenannten Kreuzzug der Barone 1239 – 1241 Askalon und die Ländereien westlich des Jordans zurückgewinnen. Jerusalem ging 1244 allerdings endgültig verloren. [1]


Abbildung: Kaiser Heinrich VI. (1165 - 1197) - Heinrich VI. und Konstanze von Sizilien; Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo, 1196 - Foto: Wikpedia (gemeinfrei)

Flucht nach Zypern und Rhodos


Akkon, nun Mittelpunkt des restlichen Königreiches, war durch innere Kämpfe geschwächt und fiel nach der letzten mittelalterlichen Belagerung 1291. Der Rest Palästinas wurde – bis auf die Stadt Gibelet (Byblos) (Eroberung 1298) und die Inselfestung Ruad vor der syrischen Küste (Eroberung 1302) – noch im selben Jahr geräumt und die Ritter flüchteten zur Insel Zypern. Die aus Palästina/Syrien nach Zypern vertriebenen Johanniter eroberten ab 1306 Rhodos, das sie bis zur Eroberung durch die Osmanen 1522 beherrschten. Von hier aus zogen sich die Johanniterritter auf die Insel Malta zurück. [1]


Abbildung: Insel Rhodos - Großmeisterpalast

Burgen der Kreuzfahrer in Israel



Weitere Informationen:

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Fürstentum Antiochia


Das Fürstentum Antiochia oder Antiochien in Syrien und Teilen der heutigen Türkei war einer der Kreuzfahrerstaaten, die während des Ersten Kreuzzugs entstanden. Das Fürstentum bestand von 1098 bis 1268. Nach der beschwerlichen Durchquerung Kleinasiens erreichte das Hauptheer des Ersten Kreuzzugs die seit 1085 in seldschukischer Hand befindliche Stadt Antiochia. Bohemund von Tarent kommandierte die Belagerung der Stadt, die im Oktober 1097 begann....

Weitere Informationen zum Fürstentum Antiochia zur Zeit der Kreuzfahrer finden Sie hier....!


Abbildung: Antiochia - Kreuzritter in einem Gefecht vor den Mauern Antiochias im Zuge der Belagerung der Stadt in den Jahren 1097 und 1098 - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)

Grafschaft Edessa


Die Grafschaft Edessa war einer der vier ursprünglichen Kreuzfahrerstaaten des 12. Jahrhunderts mit der Hauptstadt Edessa in der Osrhoene als Zentrum. Die kleinasiatische Stadt hat eine lange Geschichte und eine alte christliche Tradition. Während des Ersten Kreuzzugs verließ Balduin von Boulogne, der Bruder des Anführers Gottfried von Bouillon, im Jahr 1098 den Hauptteil des Kreuzfahrerheeres, das sich südwärts Richtung Antiochia und Jerusalem bewegte....

Weitere Informationen zur Grafschaft Edessa zur Zeit der Kreuzfahrer finden Sie hier....!


Abbildung: Grafschaft Edessa - Balduin von Boulogne erreicht Edessa im Februar 1098 - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)

Grafschaft Tripolis


Die Grafschaft Tripolis erstreckte sich auf den heutigen Libanon und Nordsyrien und war der letzte der vier Kreuzfahrerstaaten, die im Zuge des Ersten Kreuzzugs im Nahen Osten gegründet wurden. Die Anfänge der Grafschaft fallen ins Jahr 1102, als Graf Raimund von Toulouse, einer der Anführer des Ersten Kreuzzugs, einen langwierigen Krieg mit den Banu Ammar begann, den Emiren von Tripolis, die theoretisch Vasallen der Fatimiden in Ägypten waren, nach und nach deren Gebiet besetzte und sie schließlich in der Stadt selbst belagerte....

Weitere Informationen zur Grafschaft Tripolis zur Zeit der Kreuzfahrer finden Sie hier....!


Abbildung: Grafschaft Tripolis - Wappen der Grafschaft Tripolis - Foto: Wikipedia - Autor: Odejea - Lizenz: s.u.

Königreich Jerusalem


Das Königreich Jerusalem war einer von vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land. Es bestand von 1099 bis 1291. Das Königreich Jerusalem entstand nach der Eroberung Jerusalems durch das Heer des ersten Kreuzzugs am 15. Juli 1099. Als Herrscher kamen unter den zum Bleiben bereiten Führern Raimund von Toulouse und Gottfried von Bouillon in Frage. Raimund lehnte die zuerst ihm angetragene Königskrone mit der Begründung ab, in der Stadt, in welcher Jesus Christus die Dornenkrone getragen habe, wolle er nicht die Königskrone tragen.....

Weitere Informationen zum Königreich Jerusalem zur Zeit der Kreuzfahrer finden Sie hier....!


Abbildung: Jerusalem - Wappen des Königreichs Jerusalem - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)

Quellennachweis:


1.: Die Informationen zu den Krezfahrerstaaten in Palästina basieren auf dem Artikel Kreuzfahrerstaaten (Stand vom 21.11.2021) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB] für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Fotodateien "Eyecatcher: Ruinen der Kreuzfahrerstadt Caesarea Maritima - Autor: Berthold Werner" - "Wappen der Grafschaft Tripolis - Autor: Odejea" - "Fürstentum Antiochia und die anderen Kreuzfahrerstaaten, 1135 - Autor: MapMaster" - "Ruinen der Kreuzfahrerfestung in Safed; Kreuzfahrerburg Castellum Regis; Portal der Kreuzfahrerburg Castellum Regis; Blick auf die griechisch-katholische (melkitische) Verkündigungskirche; (5 Fotos) - Autor: Bukvoed" sind unter der Lizenz Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported verfügbar.